Bäume für die Hansestadt - Bremen forstet auf gestartet
Bremens waldärmstes Bundesland legt nach und pflanzt neue Bäume für ein besseres Stadtklima.
Warum Aufforstung in Bremen wichtig ist
Bremen zählt zu den waldärmsten Bundesländern Deutschlands. Nur ein winziger Bruchteil der Landesfläche Bremens ist von Wald bedeckt – weniger als zwei Prozent der Landesfläche. Zum Vergleich: Bundesweit sind rund ein Drittel der Fläche Wälder, und im benachbarten Niedersachsen liegt der Waldanteil bei etwa 25 %. Diese Diskrepanz zeigt, wie dringend Bremen jeden neuen Baum braucht.
Bäume und Wälder übernehmen vielfältige Schutzfunktionen für Mensch und Natur, die gerade in einer urbanen Region wie Bremen unverzichtbar sind:
- Klimaverbesserung: Bäume spenden Schatten und kühlen im Sommer die aufgeheizte Stadtluft. Sie binden Kohlendioxid und helfen damit, den Klimawandel zu bremsen.
- Saubere Luft: Blätter und Nadeln filtern Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft. Jeder zusätzliche Baum verbessert die Luftqualität in der Hansestadt.
- Wasserspeicher: Wälder fungieren als natürliche Wasserspeicher und -filter. Durch Wurzeln und Waldboden wird Regenwasser aufgenommen, gespeichert und gefiltert – ein Schutz vor Überschwemmungen und zur Grundwasserbildung.
- Artenvielfalt: Auch kleine Waldflächen bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Mehr Bäume bedeuten mehr Biodiversität in und um Bremen.
- Lebensqualität: Stadtbewohner profitieren von grünen Oasen. Wälder und Parks laden zur Erholung ein und steigern die Lebensqualität – sie sind Orte zum Durchatmen und Entspannen.
Angesichts der geringen eigenen Waldfläche ist Bremen auf die umliegenden Wälder angewiesen. Niedersachsens Wälder werden oft als die „grüne Lunge“ der Hansestadt bezeichnet – sie liefern frische Luft und kühlen Luftströme für das Stadtgebiet. Doch diese grüne Lunge gerät unter Druck, wenn die Wälder in der Region leiden. Umso wichtiger ist es, dass Bremen nun selbst aktiv wird und Bäume pflanzt, wo immer es möglich ist, und zugleich Hand in Hand mit Niedersachsen zusammenarbeitet.
Waldzustandsbericht 2024: Alarmierende Fakten aus dem Forst
Der aktuelle Waldzustandsbericht 2024 der Bundesregierung bestätigt, wie kritisch es um Deutschlands Wälder steht. Die vergangenen Dürresommer und Stürme haben ihre Spuren hinterlassen.
Die Zahlen des Berichts sind alarmierend: Nur noch jeder fünfte Baum gilt als gesund. Das bedeutet, rund 80 % der Bäume zeigen Kronenschäden wie ausgedünnte Baumkronen und abgestorbene Äste. Über die Hälfte aller Bäume weist teils erhebliche Schäden auf, ein deutliches Zeichen für den stabil schlechten Zustand unserer Wälder. Besonders Laubbäume wie Buche und Eiche sind betroffen – bei der Rotbuche etwa sind nur noch 15 % der Bäume gesund, während es 1984 noch 50 % waren.
Diese Entwicklung ist ein deutlicher Weckruf. Wälder sind essenziell für den Klimaschutz und die Artenvielfalt, doch sie stehen durch Klimawandel und Schädlinge enorm unter Druck. Die Fachleute empfehlen daher verstärkt auf klimaresistente Baumarten zu setzen und aktiv aufzuforsten, um dem Waldsterben entgegenzuwirken. Genau hier setzt Bremens neue Aufforstungsinitiative an: Durch das Pflanzen junger, widerstandsfähiger Bäume soll ein zukunftsfähiger Wald entstehen, der den kommenden Generationen Schatten, saubere Luft und Lebensraum bietet.
„Bremen forstet auf“ – ein Herzensprojekt für die Zukunft
Die gemeinnützige Organisation Aktion Baum hat mit „Bremen forstet auf“ eine Pflanzinitiative in Bremen gestartet. Initiator und Organisator der Baumpflanzungen ist Aktion Baum (Aktion-Baum.org), die bereits in vielen Regionen Deutschlands Wälder aufforstet und Bildungsarbeit leistet. Nun kommt dieses Engagement endlich in die Heimat des Gründers: Lars Hermes, Gründer von Aktion Baum, ist selbst gebürtiger Bremer. Für ihn ist es eine Herzensangelegenheit, in seinem Geburtsbundesland aktiv zu werden. „Als Bremer habe ich eine besondere Verbindung zu meiner Heimatstadt. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, hier Bäume zu pflanzen und etwas Bleibendes für zukünftige Generationen zu schaffen“, erklärt Hermes.
Doch Lars Hermes betont auch die regionale Zusammenarbeit: „Bremen hat kaum Waldflächen, weswegen es so wichtig ist, sich mit Niedersachsen die Hand zu reichen – Niedersachsens Wälder sind die grüne Lunge für die Hansestadt.“ Mit diesen Worten unterstreicht er, dass die Aufforstung in Bremen nur gemeinsam mit den angrenzenden Wäldern Erfolg haben kann. Aktion Baum plant daher, eng mit Behörden und Forstexperten in Bremen und Niedersachsen zu kooperieren. Geeignete Flächen – seien es städtische Brachflächen, Parks oder Areale im Umland – werden für die Aufforstung vorbereitet. Dort setzen Freiwillige und Unterstützer junge Setzlinge in die Erde, um neuen Wald zu begründen.
Die Aktion ist dabei informativ und emotional zugleich: Bürgerinnen und Bürger erfahren bei Pflanzaktionen mehr über den Wert der Wälder und können selbst mit anpacken. Jede Pflanzung wird so auch zu einem Gemeinschaftserlebnis.
„Man spürt den Zusammenhalt und die Hoffnung, die mit jedem neuen Bäumchen wächst“, beschreibt eine freiwillige Helferin die Stimmung bei den Aktionen.
Bremen forstet auf ist erst der Anfang. In den kommenden Jahren sollen tausende neue Bäume in und um Bremen Wurzeln schlagen und zu lebendigen Symbolen für Klimaschutz und Heimatverbundenheit heranwachsen. Letztlich steht jeder neu gepflanzte Baum für Hoffnung, Engagement und das Versprechen einer grüneren Zukunft in Bremen.
Werde Teil der Lösung
Unterstütze die Initiative “Bremen forstet auf” und hilf dabei, Bremens Wälder für die Zukunft zu sichern.
